Rundschreiben von Präsident Kurt Jungwirth
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- Erstellt am Dienstag, 26. März 2019 11:57
- Zuletzt aktualisiert am Dienstag, 26. März 2019 11:58
- Geschrieben von Walter Kastner
Liebe Schachfreunde in der Steiermark !
Das Jahr 2019 ist noch jung, aber im steirischen Schach hat sich schon Bemerkenswertes bewegt.
Da gab es zwei große Ereignisse, die für die Linie des Landesverbandes symbolische Kraft hatten. In Gratwein stieg die 24. Steirische Jugendschach-Olympiade. Eine Schöpfung von Erich Gigerl, der an zwei Tagen an die 800 Buben und Mädchen zusammentrommelte. Sie stellten sich im Einzelturnier oder im Bewerb der Schulmannschaften der Konkurrenz. Es war wiederum eine Freude, diese schachspielende Jugend zu erleben, von Anfängern bis zu Talenten, deren Namen bereits auf Siegerlisten auffallen. Gigerl und sein großes Team haben wieder volle Arbeit geleistet.
Ein paar Tage später ist das 26. Internationale Grazer Schach-Open 2019 an der Reihe gewesen. Im geräumigen Hotel Novapark kämpften in Leistungsgruppen an die 300 Spieler/innen aus 35 Ländern. Andrea Schmidbauer, die den FIDE-Titel Internationale Organisatorin trägt, leistete mit ihrer Equipe mustergültige Arbeit.
Beide Turniere sind symbolisch für die bekannte Pyramide eines Sportverbandes. Es muss an der Basis Breite geben, sie sichert hohe Spitze.
Dazu gab es den Schaukampf mit unserem besten österreichischen Internationalen, Markus Ragger, auf der einen Seite und Boris Gelfand auf der anderen. Gelfand ist als Spieler und Publizist Weltklasse. 2012 kämpfte er in Moskau um den Weltmeister mit Anand. Ich hatte die Ehre in einem Dreier-Schiedsgericht tätig zu sein. Das Match ging nach 12 Partien 6:6 aus. Erst im Tiebreak siegte der Inder. In Graz agierte Markus Ragger mit imponierender Souveränität in guter oder gefährdeter Stellung. Sein 4,5:1,5 ging um die ganze Schachwelt.
Dass beide Großereignisse finanzielle Unterstützung fanden, muss dankbar angemerkt werden: Gratwein durch das Land Steiermark, das Open durch die Stadt Graz und den ÖSB.
Im März stiegen die zwei Schlussrunden in der Bundesliga Mitte. Oberösterreich hatte mit Grieskirchen sehr gute Chancen. Friedberg-Pinggau zog eine Zeitlang gut mit, gegen Ende war aber aus der Steiermark Fürstenfeld-Hartberg in besserer aber doch sehr schwieriger Position auf dem zweiten Platz. Das Ende hing an einem Frauenhaar. Sensationell gelangen den Steirern aus 12 Partien 11 Punkte. Diese phantastische Leistung reichte noch nicht für den Titel. In oststeirischer Solidarität musste noch Gleisdorf den starken Grieskirchenern ein 3:3 abtrotzen. Es war ein Jubeltag für die Schach-Steiermark. Nach 6 Jahren Unterbrechung wird endlich wieder ein steirischer Verein in der Ersten Bundesliga mitmischen. Dass Fürstenfeld unter Siegfried Posch auch bemerkenswerte Jugendarbeit leistet, soll im Sinne der erwähnten Pyramide auch gesagt sein.
Jetzt gehen Vereinsmeisterschaften ihrem Ende entgegen. Es beginnt die Saison regionaler Opens, aber auch die EU-Jugend-Schachmeisterschaften in Mureck und die Österreichischen Senioren-Schachmeisterschaften in Deutschlandsberg stehen vor der Tür. Und es gibt die ganze Serie von Jugendbewerben, steirische und österreichische Meisterschaften, nicht zu vergessen unsere Jugendrallys.
Es gibt noch eine neue Erfindung. Der Bundessport hat in ganz Österreich eine Aktion gestartet, die Fachverbände, also auch den ÖSB mit Dachverbänden, also ASKÖ, ASVÖ und UNION verbinden soll. Finanzierung unternimmt der Bundessport. Es geht um die Einsetzung von Nachwuchskoordinatoren in vier Zonen und die Fixierung von Stützpunktvereinen. Für Steiermark und Kärnten hat der ÖSB nach öffentlicher Ausschreibung Gert Schnider mit dieser Funktion betraut, als Stützpunktverein wurde die Grazer Schachgesellschaft nominiert, für Kärnten Admira Villach. Natürlich wird sich die Aktion nicht auf einen einzigen Klub im ganzen Bundesland konzentrieren dürfen. In der Steiermark wird die Zusammenarbeit unter anderem mit dem Jugendtrainer Mario Schachinger und Vereinen, die sich auch beworben haben, wichtig sein. In jedem Fall liegt hier eine Chance für die Zukunft vor, die steirischen Vereinen nützen soll.
Vor etwa drei Jahren habe ich den gleitenden Übergang meiner Funktion an der Spitze des ÖSB eingeleitet. Ich hatte sie über 40 Jahre mit im Laufe der Zeit wechselnden starken Teams inne gehabt. Christian Hursky ist ein dynamischer Nachfolger. Die Verbindung der Steiermark mit Wien bleibt aufrecht.
Nunmehr leite ich den ähnlichen Vorgang in der Steiermark ein. Unser Bundesland hat eine gute Position im österreichischen und internationalen Schach. Es geht darum, sie zu festigen und wo immer möglich zu verbessern. Breite und Spitze vom jüngsten Nachwuchs bis zu abgeklärten Senioren müssen ihren Platz haben.
Mitglieder des Landesvorstands sind weiter oder neu zu wählen. Die Mischung aus Erfahrung und neuer Generation ist wichtig. Die Vorbereitung ist wie die Suche nach der Aufstellung einer Mannschaft. Sie soll so stark wie möglich sein und miteinander an einem Strang ziehen. Die Diskussion darüber ist ein demokratischer Vorgang. Als Termin für den Landesverbandstag ist der 30.Juni ins Auge gefasst. Er gilt mit Vorbehalt. Die Ausschreibung ist 6 Wochen vorher fällig.
Mit guten schachsportlichen Grüßen
Kurt Jungwirth